Herzstück im Arbeitsprogramm von SI plus ist es, in Pilotregionen partizipative Prozesse
durchzuführen: Gemeinsam mit öffentlichen Stellen, Akteur*innen der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft sowie Bürger*innen soll herausgearbeitet werden, welche Impulse, Tätigkeiten und
Angebote es in der jeweiligen Region (im Sozialbereich) braucht und wie daraus sozial, innovative
Projekte entstehen könn(t)en. Eine der Pilotregionen, die in Abstimmung mit der ESF Verwaltungsbehörde und der zuständigen Zwischengeschaltenen Stelle beim Land Salzburg ausgewählt wurde, ist die Stadt Salzburg. Gerade nach den schwierigen, zwei letzten Jahren kann diese Initiative für viele Akteur*innen in Salzburg, besonders im Sozialbereich, bewirken, den Blick wieder nach vorne zu richten und mit neuem Elan und Ideen die Zukunft mit zu generieren.
Ergebnisdokumentation der Aktivitäten in Salzburg Stadt
Der Bericht zu den Aktivitäten von SI plus in Salzburg Stadt mit Stand Ende 2022 ist hier verfügbar.
Die Ergebnisdokumentation seitens des SI plus Projektteams zum Expert:innenworkshop vom 7. März 2023 ist hier verfügbar.
Die Ergebnisdokumentation von Land Salzburg und Stadt Salzburg, die als wichtige Orientierungsgrundlage für den geplanten Call für eine Soziale Innovation in Salzburg dient, findet sich untenstehend:
Expert:innenworkshop Salzburg Stadt, 7. März 2023
Am 7. März 2023 fand auf Basis der bis zu diesem Zeitpunkt erarbeiteten Ergebnisse ein Workshop mit Expert:innen statt, dessen Ziel die Konkretisierung von Sozialer Innovation in Hinblick auf einen ESF+ Call war. Die Auswahl der eingeladenen Expert:innen erfolgte von Vertreter:innen von Land Salzburg, Stadt Salzburg sowie dem SI plus Team.
Nach einem kurzen Überblick zu den bisher erarbeiteten Themen und Vorschlägen wurden in Kleingruppen etwaige Themen ergänzt sowie intensiv diskutiert, wie eine Priorisierung erfolgen könnte. Deutlich wurde dabei, dass die Erreichung von Zielgruppen, die sonst nicht erreicht werden, im Vordergrund stehen sollte. Die konkreten Themen blieben im Sinne einer innovativen Herangehensweise weiterhin offen. Als wesentlich erachtet wurden u.a. Niederschwelligkeit, aktive und direkte Einbindung von Zielgruppen sowie die Möglichkeit, neue Methoden zu entwickeln und auszuprobieren. Sozialer Zusammenhalt, Teilhabe und Demokratie bzw. Demokratiebildung stellen die inhaltliche Klammer dar.
Vielen Dank an alle Beteiligten für die offene Diskussion und das „sich Einlassen“ auf den Innovationsprozess!
Forum Soziale Innovation Salzburg, 19. September 2022
Zur Förderung ebendieser Vernetzung veranstaltete SI plus am 19. September das „Forum Soziale Innovation Salzburg“ im Bienenhof Salzburg. Soziale Innovator*innen hatten die Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemeinsam Ideen für neue, sozial innovative Projekte anzudenken. Das Programm bot eine kreative Auseinandersetzung mit der Frage „Was bedeutet Soziale Innovation für mich?“ und Kleingruppendiskussionen zu Herausforderungen mit der Einbindung von Zielgruppen, Konkurrenzsituationen und Möglichkeiten zur Kooperation, die Klimakrise als zentrale Herausforderung ebenso wie eine Phantasiereise nach Salzburg im Jahr 2040.
Im Zentrum standen u.a. folgende Themen:
- Für Soziale Innovation braucht es starke Kooperationen zwischen unterschiedlichen Organisationen – aus dem Sozialbereich und auch darüber hinaus. Die derzeitigen Strukturen bringen Organisationen oft in eine Konkurrenzsituation. Das ist für die Organisationen und insbesondere für ihre Zielgruppen problematisch.
- Soziale Innovation muss strukturell ermöglicht werden: Durch die explizite Förderung von neuen Kooperationen, Erlauben von Experimenten, Ausprobieren anderer Zielsetzungen. Dafür braucht es auch einen langfristigen Zeithorizont abseits der vorherrschenden Jahresförderlogik.
- „Bottom-up“ ist der zentrale Ansatz für Soziale Innovation. Angebote müssen von und mit den Zielgruppen entwickelt werden, nicht nur für sie. Dazu ist auch Selbstreflexion im Sozialbereich notwendig.
- Angesichts der Klimakrise muss Soziale Innovation die ökologische Frage miteinbeziehen. Initiativen aus der Kreislaufwirtschaft, ReUse und Recycling zeigen bereits, wie soziale und ökologische Probleme gemeinsam in Angriff genommen werden können.
- Tun statt reden! Der Tenor der Teilnehmer*innen war, dass es jetzt an der Zeit ist, ins Tun zu kommen.
In der nächsten Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF+) ist Soziale Innovation eine Priorität. Die im Rahmen des Forum Soziale Innovation diskutierten Themen und Ideen sollen dahingehend weiterentwickelt werden.
Fotocredit: Schervin Altmann www.altmannfotografie.at
Soziale Innovation in Salzburg Stadt: Interviewreihe zu Status Quo, Themen & Herausforderungen
Das Projektteam von SI plus führte im Zeitraum von 10.05.2022 bis 03.06.2022 Interviews mit zwölf Personen, die vom Land Salzburg, von der Stadt Salzburg und vom Projektteam selbst als zentrale Akteur*innen zum Thema Soziale Innovation in Salzburg Stadt nominiert wurden. Auf Basis der Interviews ergibt sich ein spannendes Bild zum Status Quo und den Bedarfen sowie erste Vorschläge zur Rolle, die SI plus in diesem Zusammenhang einnehmen könnte.
Insgesamt ergibt sich ein vielfältiges Bild zum Status von Sozialer Innovation in Salzburg Stadt: Viele Akteur*innen aus dem Sozialbereich sind gut vernetzt und treiben immer wieder neue Ideen und Kooperationen voran. Der Masterstudiengang Soziale Innovation der FH Salzburg ist ein zentraler Anlaufpunkt für die Szene. Kooperationen zwischen Akteur*innen aus dem Sozialbereich, der Verwaltung und teilweise auch Unternehmen finden oft entlang von spezifischen Themen statt. Sowohl die Stadt, als auch das Land Salzburg liefern immer wieder wichtige Impulse.
Themenbereiche, in denen Soziale Innovation insbesondere gefragt ist, sind u.a.
- Wohnen & Wohnungslosigkeit
- (Erwerbs)Arbeit in allen Facetten
- Jugendliche & Junge Erwachsene
- Migration & Integration von Geflüchteten
- Partizipation, Demokratiebildung & die Stärkung von nachbarschaftlichen Initiativen
Um mehr Soziale Innovation zu ermöglichen braucht es nach Einschätzung der Interviewpartner*innen insbesondere eine offene Haltung und ein innovatives Mindset aller Beteiligten innerhalb ihrer Wirkungsbereiche, ein gemeinsames Verständnis von und die Aneignun des Begriffs „Soziale Innovation“, gezielte Einbindung und Empowerment von benachteiligten Zielgruppen sowie den Ausbau von Kooperationen und interdisziplinärer Vernetzung