Nachlese Forum Soziale Innovation Salzburg
Nach mehr als zwei Jahren Pandemie mit Social Distancing und online Workshops, mitten in der Energiekrise und angesichts von Krieg und Klimakrise sind dringend sozial innovative Ideen notwendig, um Lösungen für die neuen soziale Herausforderungen zu entwickeln. Von diesen Herausforderungen gibt es viele: Digitalisierung, Langzeitarbeitslosigkeit, Strukturwandel in der Arbeitswelt, Re-Traditionalisierung von Rollenbildern, die Ungleichverteilung von Arbeit, um nur einige wenige zu nennen.
Beim Forum Soziale Innovation Salzburg hatten Soziale Innovator*innen die Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemeinsam Ideen für neue, sozial innovative Projekte anzudenken. Das Programm bot eine kreative Auseinandersetzung mit der Frage „Was bedeutet Soziale Innovation für mich?“ und Kleingruppendiskussionen zu Herausforderungen mit der Einbindung von Zielgruppen, Konkurrenzsituationen und Möglichkeiten zur Kooperation, die Klimakrise als zentrale Herausforderung ebenso wie eine Phantasiereise nach Salzburg im Jahr 2040.
Im Zentrum standen u.a. folgende Themen:
- Für Soziale Innovation braucht es starke Kooperationen zwischen unterschiedlichen Organisationen – aus dem Sozialbereich und auch darüber hinaus. Die derzeitigen Strukturen bringen Organisationen oft in eine Konkurrenzsituation. Das ist für die Organisationen und insbesondere für ihre Zielgruppen problematisch.
- Soziale Innovation muss strukturell ermöglicht werden: Durch die explizite Förderung von neuen Kooperationen, Erlauben von Experimenten, Ausprobieren anderer Zielsetzungen. Dafür braucht es auch einen langfristigen Zeithorizont abseits der vorherrschenden Jahresförderlogik.
- „Bottom-up“ ist der zentrale Ansatz für Soziale Innovation. Angebote müssen von und mit den Zielgruppen entwickelt werden, nicht nur für sie. Dazu ist auch Selbstreflexion im Sozialbereich notwendig.
- Angesichts der Klimakrise muss Soziale Innovation die ökologische Frage miteinbeziehen. Initiativen aus der Kreislaufwirtschaft, ReUse und Recycling zeigen bereits, wie soziale und ökologische Probleme gemeinsam in Angriff genommen werden können.
- Tun statt reden! Der Tenor der Teilnehmer*innen war, dass es jetzt an der Zeit ist, ins Tun zu kommen.
In der nächsten Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF+) ist Soziale Innovation eine Priorität. Die im Rahmen des Forum Soziale Innovation diskutierten Themen und Ideen sollen dahingehend weiterentwickelt werden.