Nachlese zum SI plus regional Workshop in St. Pölten

Si plus regional St Pölten

Von der Projektidee zur Umsetzung

Regionale Verankerung ist ein wesentlicher Baustein für Soziale Innovation. SI plus will daher regionale Vernetzung in den österreichischen Bundesländern stärken, unterschiedliche Stakeholder zusammenbringen und regionale Bedarfe adressieren.

 

In Niederösterreich als Flächenbundesland sind die Herausforderungen für soziale Innovator:innen vielfältig und wiederum regional unterschiedlich. Ein gemeinsamer Nenner ist, dass es viele innovative Ideen gibt, oftmals aber die notwendigen Schritte zur Weiterentwicklung und Umsetzung unklar sind. SI plus regional hatte zum Ziel, hier zu unterstützen und Impulse zu setzen.

 

Soziale Innovation als sektorübergreifende Kooperation

Regina Geiger von der steirischen Arbeitsförderungsgesellschaft bot einen solchen Impuls und stellte das Steirische Projekt „Niederschwellige Beschäftigungsangebote“ (NsBa) vor, das bereits seit 2007 existiert und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ausgangspunkt für das Projekt war eine Änderung des gesetzlichen Rahmens. Im steirischen Mindestsicherungsgesetz sollte ein Schwerpunkt auf Arbeitsmarktintegration gesetzt werden, was einerseits Konsequenzen für die Zuständigkeiten hatte und andererseits auch Lücken in der Angebotslandschaft aufzeigte. Aufdieser Basis entwickelten unterschiedliche Akteur:innen, unter anderem das Land Stmk und das AMS, ein Pilotprojekt zur stufenweisen niederschwelligen Integration. Wesentlich dabei war, auf die bestehende Trägerlandschaft aufzubauen und das Projekt in bereits etablierte Soziale Unternehmen zu integrieren. In den letzten 17 Jahren kamen zahlreiche Bausteine dazu, etwa eine strukturierte Nachbetreuung und pädagogische Begleitung.

 

Ideen und Bedarfe in NÖ

Im Anschluss an den Input von Regina Geiger gab es die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen und Fragen zur operativen Umsetzung mit Theres Raith-Breitenberger, Geschäftsführerin der DLG Weiz und damit Vertreterin einer Trägerorganisation von NsBa, zu klären.

 

Aufbauend auf diese Inputs sammelten die Teilnehmer:innen des Workshops Bedarfe und Themenfelder, für die es in Niederösterreich Soziale Innovation und Kooperation braucht, welche Lösungen denkbar und welche Akteur:innendafür notwendig sind.

 

Verbesserung der Schnittstellen

Insbesondere Schnittstellen und unterschiedliche Zuständigkeiten für benachteiligte Zielgruppen wurden als Herausforderungen identifiziert, für die es eine Lösung auf struktureller Ebene braucht.

 

Mobilitätsarmut bekämpfen

Für die Zielgruppen der Sozialen Unternehmen ist – vor allem im ländlichen Raum – Mobilität eine große Herausforderung. Hier gab es bereits in anderen Bundesländern Good Practices, etwa das oberösterreichische BIS Mobil im Rahmen der Aktion 20.000, das Fahrtendienste mit Beschäftigung von für Langzeitarbeitslose verband. Gerade bei Mobilitätsangeboten bietet sich eine Kooperation zwischen Gemeinden, Wirtschaftsbetrieben und Sozialen Unternehmen an.

 

Neue Angebote schaffen

Die letzten Jahre haben besonders verdeutlicht: Es gibt immer noch Menschen, für die es keine ausreichenden Angebote zur Integration in den Erwerbsarbeitsmarkt gibt, bspw. Personen mit psychischen Beeinträchtigungen, die LGBTQIA+ community oder die sogenannte „Stille Reserve“, also Menschen, die die Arbeitssuche aufgegeben haben. Für sie braucht es neue und verbesserte Angebote, um soziale Teilhabe zu ermöglichen.

 

Wie es weitergeht

SI plus unterstützt weiterhin mit Vernetzung und Wissen rund um Soziale Innovation & bedankt sich bei den Teilnehmer:innen für angeregte Diskussion.

 

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